Forschungsresidenz 

für die darstellenden Künste im Theater für Junges Publikum

COMEDIA Residenz 2026

Die Residenz will professionellen freischaffenden Künstler*innen eine Labormöglichkeit geben. Das Besondere an der Residenz ist, dass es sich um ein ergebnisoffenes Forschungsformat handelt. Es bietet Zeit und Raum für die Entwicklung und Erforschung neuer, gewagter Ideen – sowohl im Hinblick auf neue ästhetische Ansätze, künstlerische Weiterentwicklung als auch auf aktuelle Themen. Die einzige Vorgabe ist, dass sich die künstlerische Forschung im Theater für Junges Publikum verortet und sich an ein im Bewerbungsformular definiertes Zielpublikum im Altersbereich von 4 – 12 Jahren richtet.

In der Residenz können Gruppen von bis zu fünf Personen für vier Wochen ein selbstgewähltes Thema praktisch erforschen und mit neuen Formen experimentieren. Statt einer Premiere gibt es am Ende der Residenz eine öffentliche Präsentation, die Einblick in die Forschungsarbeit gibt.

Aus knapp 50 Bewerbungen hat das Auswahlgremium bestehend aus Manuel Moser (Künstlerische Leitung), Anna Stegherr (Dramaturgie) und Mitgliedern der Theaterjugendbeirats imp:act folgende Bewerbung ausgewählt:

 

Der Unzufrieden-Laden vom Estupefacta Kollektiv

Residenzzeitraum: 30.03. – 24.04.26

Öffentliches Showing: Freitag 24. April 2026

Machen wir queeres Theater, solange wir können – auch für Kinder!

Wie bleiben wir handlungsfähig und optimistisch angesichts einer faschistischer werdenden Gesellschaft? Wie begleiten wir Kinder beim Aufwachsen in einer Welt im Umbruch?

Mit Paul B. Preciados Dysphoria mundi begeben wir uns in die Ruinen des Kapitalismus als neuen bewohnbaren Ort. Dysphorie – das „Nicht-hineinpassen“ – ist für trans Personen ein vertrautes konzept. Doch auch Kinder erleben Dysphorie: vom Nicht-ganz-Reinpassen in Genderrollen bis zum Unmut über Schule oder Kita. Daraus wollen wir Befreiungsmomente entwickeln.

Wie verbringen Kinder und wir unsere Zeit in einer Welt, in der es unsere gegenwärtige Gesellschaftsordnung nicht mehr gibt? Als Pflanzen in einer verlassenen Ruine eines Pop-up-Stores möchten wir uns fragen: Was wurde hier wohl mal verkauft? Und was brauchen wir davon heute noch?

Seit 2023 erforscht Estupefacta immersive, partizipative Theaterformen (Borkenbicha, Raufkreisen). In der Residenz entsteht ein Theaterparcours über Kommerz, Identität, Krise und Selbstfürsorge – mit kollaborativer Recherche, z. B. mit einer Grundschulklasse.